Meerschweinchenkrankheiten

Haarlingsbefall:

Das Haarkleid wirkt struppig und ungepflegt, die Meerschweinchen sind stark beunruhigt durch Juckreiz, Abmagerung, Haarausfall und Ekzeme. Bei starkem Befall sind epileptische Anfälle möglich. Eine Therapie ist möglich.

Zähne:

Meerschweinchen besitzen insgesamt 20 Zähne, die alle lebenslang nachwachsen. Das Kiefergelenk ist in Form eines Schlittengelenkes ausgebildet, so dass die Tiere ihre Nahrung gründlich zermahlen können. Die Zähne wachsen 1,2 – 1,5 mm in der Woche, d. h. 5 – 6 mm pro Monat. Das dauerhafte Zahnwachstum steht mit dem Abnutzen der Zähne in einem Gleichgewicht, welches durch falsche Fütterung gestört wird, dadurch kommt es zu Zahnüberlängen. Eine ausreichende Zahnabnutzung ist gewährleistet, wenn eine grob strukturierte, rohfaserreiche Fütterung gewährleistet ist, die ein intensives Mahlen der Backenzähne notwendig macht. D. h. Heu oder Gras ist das Grundfutter für diese Tierart, das zusätzlich durch Frischfutter (Blätter, Kräuter, Obst) zum Zwecke der Abwechslung und Beschäftigung ergänzt werden kann. Zahnfehlstellungen sind beim Meerschweinchen weitaus seltener als beim Kaninchen. Häufiger jedoch werden Zahnspitzen der Backenzähne oder sogar Brückenbildungen mit Einwachsen in die Zunge oder die Backenschleimhaut beobachtet.

Magen-Darm-Kanal:

Den Meerschweinchen ist es nicht möglich die Nahrung zu erbrechen, deshalb müssen die Tiere vor einer Narkose nicht nüchtern gehalten werden. Im Gegenteil, mit dem Nahrungsentzug fördert man schwere Verdauungsstörungen. Das Meerschweinchen gehört zu den koprophagen Tieren, d.h. es nimmt einen Teil seines bakterien- und stickstoffreichen Kotes wieder zu sich, um einerseits durch eine zweite Darmpassage verschiedene Nährstoffe (v.a. Proteine) besser verwerten zu können und andererseits Vitamine, die von Bakterien der Darmflora produziert werden, aufzunehmen. Man darf die Meerschweinchen nicht daran hindern, Abmagerung und Vitamin-Mangelzustände wären die Folge.

Hitzeschlag:

Wie fast alle Nager, sind auch Meerschweinchen der Gefahr ausgesetzt, in ihrem Freigehege, Mittags in der prallen Sonne zu stehen. Der optimale Standort für das Freigehege ist halbschattig mit einer Umgebungstemperatur von max. 28°C und einer Luftfeuchtigkeit die 70% nicht übersteigt. Außerdem sollten die Nager immer genügend kaltes Wasser bereit stehen haben. Ein Hitzeschlag macht sich bemerkbar durch Apathie, flacher Plus, beschleunigte Atmung, vermehrter Speichelfluss aus den Mundwinkeln und die Wasseraufnahme steigt rapide. Wenn dies festgestellt wurde, ist es das sinnvollste, das Tier in ein feuchtes Tuch zu hüllen und in eine kühle dunkle Umgebung zu stellen, bzw. in der Tierarztpraxis vorzustellen.