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Schlaganfälle bei Hunden und Katzen

25.06.2012

Definition des Schlaganfalles nach WHO

Unter einem Schlaganfall versteht man einen unvermittelt ("schlagartig") einsetzenden Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns. Verantwortlich dafür ist in den meisten Fällen eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, bei der Teile der betroffenen Hirnregion nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Nervenzellen im Gehirn, die jedoch auf die Sauerstoffzufuhr durch den Bluttransport angewiesen sind, können durch die Mangeldurchblutung absterben. Je nachdem, welche Gehirnbereiche betroffen sind, kann es zum Verlust wichtiger, alltäglicher Fähigkeiten kommen, wie beispielsweise Lähmungserscheinungen sowie Gefühls-, Sprach- oder Sehstörungen. Bei einem Schlaganfall können sowohl große Hirnarterien als auch kleine Gefäße im Gehirn verschlossen sein.

Wie ist nun die Sachlage für Hund und Katze?

Durchforstet man Dr. Internet, trifft man in diversen Foren auf regen Informationsaustausch zum Thema, Beschreibungen der Symptome und der erfolgreichen Heilung inklusive.

Befragt man nun aber die für uns Tierärzte gängige Fachliteratur, sowie zum Thema ggf veröffentlichte Fachartikel so findet man --- nichts.

Oder um es anders auszudrücken:

  • der Verschluss von Gefäßen durch Thromben (Blutgerinsel) ist für die Katze beschrieben:
  • mit der Folge einer Nervschädigung des Sehnerven und daraus resultierender Erblindung
  • mit der Folge von Anfallsleiden die therapeutisch nicht zu beeinflussen sind
  • für die Bauchaorta und daraus resultierende Lähmung der Hinterbeine (bei Katzen mit einer Herzerkrankung)

ist für Hund und Katze beschrieben:

  • im Rahmen einer Lungenthrombose bei Herzkranken Tieren

ist für den Hund beschrieben:

  • im Rahmen einer Herzwurmerkrankung die zu einer Lungenproblematik führt

Nur das Anfallsleiden der Katze könnte im weitesten Sinne mit der Symptomatik eines Schlaganfalles beim Menschen verglichen werden. Das bedeutet nun im Umkehrschluss, dass die durch Tierhalter selbst erstellte Diagnose „Schlaganfall“ meist eine ganz andere Ursache als die vermutete hat und fachlich kompetent aufgearbeitet werden sollte.