Immer mehr Bundesländer machen es zur Pflicht, dass die Hunde fälschungssicher gekennzeichnet werden. Auch die neue EU-Reiseverordnung macht es zur Auflage, dass Tiere, die mit auf Reisen ins EU-Ausland genommen werden, "gechipt" sind. Zwar wird für eine Übergangszeit von acht Jahren noch eine gut leserliche Tätowierung akzeptiert – die Mikrotransponder sind jedoch die Kennzeichnung der Zukunft. Unser Merkblatt soll Sie ein klein wenig dazu aufklären, wie so ein Mikrotransponder – wie der Chip richtig heisst – aussieht und wie er funktioniert.
Ursprünglich wurde die Mikrochiptechnologie entwickelt, damit entlaufene Tiere schneller wieder nach Hause finden. Dies gilt auch heute noch. In den Tierheimen und auch in Tierarztpraxen werden Fundtiere zunächst einmal mit einem Chip-Lesegerät gescannt, um nach einem Transponder zu suchen. Das ist für das Tier nicht gefährlich und geht ganz einfach, indem man mit dem Lesegerät über den Körper des Tieres fährt. Damit die Suche erleichtert wird, hat man sich darauf geeinigt, dass es für die Tiere eine definierte Implantationsstelle gibt: Bei Hund und Katze ist das die linke Halsseite zwischen linkem Ohr und linker Schulter.
Bei der Implantation wird mit einer Kanüle der ca. Reiskorn grosse Mikrochip einfach unter die Haut gespritzt. Wie eine ganz normale Injektion. Natürlich ist die Kanüle etwas dicker als bei einer normalen Injektion. Aber die meisten Hunde und Katzen tolerieren den Einstich sehr gut. Eine kurze Schmerzreaktion ist manchmal möglich.
Wir bekommen in der tierärztlichen Praxis häufig die Frage gestellt, ob denn dann beim Einlesen mit dem Lesegerät auf dem Display des Gerätes die Adresse und der Name des Halters erscheinen. Die Antwort ist: "Nein".
Die Mikrotransponder enthalten einen Zahlencode. Dieser Zahlencode wird durch das Lesegerät abgelesen. Auf dem Display erscheint nur dieser Zahlencode. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Mikrotransponder diesen Zahlencode nicht ununterbrochen sendet. Das wäre mit Sicherheit fragwürdig hinsichtlich der Gesundheit der Tiere. Der Mikrotransponder verhält sich völlig passiv im Körper. Ähnlich einem Scanaufdruck auf Lebensmitteln.
Diese Nummer auf dem Zahlencode wird bei einer der Datenbanken (z.B. Tasso, ifta) hinterlegt. Ein Anruf durch das Tierheim oder einen Tierarzt und man kann den Halter informieren, dass der Liebling gefunden wurde und wo er abzuholen ist. Die Datenbanken helfen auch beim Suchen, indem Sie die umliegenden Tierarztpraxen verständigen, dass Ihr Tier vermisst wird.
Eine weitere bange Frage, die oft gestellt wird, ist die nach der Wanderschaft der Mikrotransponder. Wilde Gerüchte kursieren über Transponder, die Organe durchbohrt haben. Daran ist mit Sicherheit nichts Wahres.
Zunächst einmal – ja, viele Transponder können im Laufe der Zeit mit Hilfe der Schwerkraft wandern. Jedoch niemals in Körperhöhlen oder gar in Organe hinein. Maximal wandert ein Transponder unter der Haut in Richtung Brustbein, oder manchmal auch in Richtung Ellenbogen.
Tierheime und Tierärzte wissen dies und berücksichtigen beim Einlesen auch ein mögliches Wandern der Mikrochips. Diese Technologie gibt es schon seit langer Zeit.
Früher jedoch bestand das Problem, dass jedes Land mit einer anderen Transpondertechnologie gearbeitet hat. In den letzten Jahren wurde an der Harmonisierung des Systems gearbeitet.
Heute sind die Mikrotransponder in Europa genormt. Sie entsprechen der sogenannten ISO-Norm. Dies ermöglicht, dass auch entlaufene Tiere im Ausland eingelesen und über die Länderidentifikation im Zahlencode eine Zuordnung erfolgen kann.
Bei älteren Tieren, die Ihren Chip schon lange haben, kann es sein, dass der Transponder noch nicht der ISO-Norm entspricht. Ihr Tierarzt kann über das Einlesen des Codes erkennen, ob der Chip Ihres Lieblings genormt ist.
Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie ins Ausland verreisen wollen. Die Europäische Verordnung über das Reisen mit Tieren verlangt eine Kennzeichnung der Tiere mit einem ISO-Norm Transponder.